Samstag, 7. September 2013

Sailing in a Nutshell, Part N°6

Donnerstag, 29.08.2013

Letzter Rücksegeltag. Von Schaprode zurück ins Minenfeld gen Stralsund und zurück zur Marina Neuhof. Und auch heute war das Wetter zumindest morgens schön. Zum ersten Mal seit über 10 Jahren bin ich als notorischer Schattenkriecher tatsächlich braun geworden. Und das trotz Lichtschutzfaktor 50+.

Auf dem Weg zurück nach Stralsund überholte uns ein Großsegler mit voller Betakelung. Schon ein beeindruckender Anblick, wie der so vorbeizog.



Im Laufe des Vormittags zog sich der Himmel aber so langsam immer mehr zu und die Wolken nahmen überhand. Und so konnten wir ein interessantes Himmelsphänomen beobachten: einen Zirkumzenitalbogen, eine der schönsten und farbenprächtigsten Haloerscheinungen. Er entsteht hauptsächlich im Bereich von hohen, dünnen Eiswolken durch Brechung der Sonnenstrahlen an Plättchenkristallen oder Schneesternen mit senkrechter Hauptachse.

Seine Farbigkeit und Helligkeit kann derjenigen des Regenbogens gleichkommen, ja sie sogar übertreffen. Aber im Gegensatz zum Regenbogen, der einen Kreis um den Sonnengegenpunkt bildet, ist der Zirkumzenitalbogen ein Kreis um den Zenit, wobei nur der zur Sonne gerichtete Teil zu sehen ist.



Leider ist der Zirkumzenitalbogen kaum jemandem bekannt, obwohl er fast ebenso häufig (an ca. 20 Tagen im Jahr) wie der Regenbogen auftritt. Der Hauptgrund dafür liegt wohl darin, dass man fast senkrecht nach oben schauen muss, um den Zirkumzenitalbogen zu sehen.

An der Ziegelgrabenbrücke mussten wir dann fast 2 Stunden warten, da die Öffnung erst um 17:20 Uhr sein würde. An den Wartedalben klappte es dieses Mal wirklich viel besser mit dem nach vorne laufen und festbinden. Die Angst vor dem wackeligen Boot scheint gesunken zu sein. So richtiges Vertrauen ist noch nicht da, aber es ist lange nicht mehr so schlimm wie es noch zu Beginn war.



Neben uns an den Dalben machte einige zeit später (nachdem wir gegessen hatten) ein Folkeboot fest. Und wir erblickten das gleiche Pärchen, das sich auf unnachahmliche Weise bereits in der Marina „Lange Ort“ auf sich aufmerksam gemacht hatte als ER verbal völlig entgleiste und sie zusammenschiß, weil sie nicht in der Lage war, seine Gedanken zu lesen und seiner Ansicht nach korrekt zu handeln.

Eben dieses Pärchen (samt ihrem Zwerg) macht nun also neben uns fest, bzw. versuchte es. Denn auch dieses Mal handelte SIE nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte. Auch dieses Mal vergriff ER sich im Tonfall. ich fand es schon ziemlich grenzwertig, was sich mir da so bot. Aber ich muss mit diesem Mann nicht leben. Der meine ist da ein viel besserer Charakter. Auch wenn ich Fehler gemacht habe, so hat er sich nie im Ton vergriffen.

Nach der Brückenöffnung führte uns unser Weg dann zurück in die Marina Neuhof, welches ja der Heimathafen unseres Nußschälchens war. Diese Strecke konnten wir leider nicht bis direkt bis zur Marina-Abzweigung segeln, da inzwischen der Wind völlig eingeschlafen war. So mussten wir den Weg unter Motor zurücklegen.

Dafür wurden wir mit einem gut zu erreichenden Liegeplatz und einer unglaublich sensationellen Lichtstimmung entschädigt.



Leider versuchten eine Weile nach uns auch die beiden samt Zwerg anzulegen. Sie saß an der Ruderpinne und er brüllte Anweisungen, welche sie durch den laufenden Motor direkt in ihrem Rücken natürlich nicht verstehen konnte. Und nachdem das erste Anlegen nicht klappte, wurde er noch "freundlicher". daraufhin wechselte sie nach vorne an die Halteleinen, musste sich dann aber sehr „höflich“ daraufhinweisen lassen, welche Seile welcher Farbe sie wo anzubringen hatte. Hafenkino halt.

Der ältere Herr auf der großen Yacht neben uns meinte nur noch „jaja, nach dem Törn gibt es die meisten Scheidungen“, was den Mann an meiner Seite zu der Äußerung veranlasste, das wir so ja nicht miteinander umgehen würde. Wir also keine Scheidung zu befürchten hätte. Klar, ohne Hochzeit keine Scheidung. Logisch, oder?

An diesem Abend haben wir uns noch einmal frisch geräucherten Fisch aus dem Angelshop besorgt und den Tag mit ein paar feinen Single Malts ausklingen lassen.


1 Kommentar:

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Punkt.

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