Dienstag, 29. Mai 2012

Vogesentour -- Tag 2

Sonntag, 27.05.2012
Der große Kurventrainingstag.

Meinem Knöchel ging es noch immer wirklich mies. Abbiegen war nicht möglich, und der Gedanke in die Motorradstiefel steigen zu müssen erzeugte leichte Übelkeit. Deswegen gab es erst einmal Frühstück. Nicht viel, 0.75L Tee mit Zucker mussten einfach reichen.

Feste Nahrung früh am Morgen kann ich noch immer nicht haben. Mr.Nervous hat in Ruhe gegessen, aber der musste mich ja auch samt der Kuh durch die Vogesen schubsen.

Nach dem Frühstück kam dann die Herausforderung - Stiefel anziehen. Ging aber bemerkenswerterweise ohne große Schmerzen ab und der Knöchel war nicht zu dick, von daher . . . kein Problem. G s D !!!

Aufsteigen war dann allerdings eine üble Überraschung. Für alle Nicht-Motorradfahrer - man steigt von links auf - mit dem linken Fuß als Stütze. Links. Mist. Übel, ganz übel. Und es sollte nicht bei einem Mal aufsteigen bleiben - und jedes weitere Mal wurde zu einer größeren Herausforderung.

Nun ja. Sobald ich dann saß, war alles kein Problem mehr. Keine der Kurven war schmerzhaft, alles im grünen Bereich. Von daher ging es also los.



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Mein persönliches Schockerlebnis war an der Abtei von Saint-Odile.

Mr.Nervous und ich hatte kurz Kippenpause (für ihn) gemacht, und uns die dort stehenden Harleys angeschaut als deren französische Fahrer und Sozias auftauchten. Übel, echt übel. Madame in Flatterkleidchen mit Leggins und High Heels. Auf dem Motorrad. In Leggins und Flatterkleidchen . . . und HIGH HEELS !! Ich bin noch immer fassungslos, aber Mr.Nervous hat mir bestätigt das das wohl in Frankreich normal sein würde. Die wären da relativ schmerzbefreit bei so was. Schlimmer wären nur noch die Corsen.

Nachdem abseh- und spürbar war, dass ich doch ziemlich kaputt war ist er dann zurück nach Dabo zum Hotel gefahren wo wir uns dann gemeinsam in den Garten gesetzt haben. Dort kamen wir mit einem älteren Elsässer Ehepaar ins Gespräch. War wirklich interessant - und vor allem gut, dass die beiden ein recht gutes Deutsch sprachen. Mein französisch ist im Gegensatz zu dem von Mr.Nervous echt unterirdisch - er hingegen spricht es fließend.

Das Abendessen: Faux Filet au Poivre Vert de Madagascar
Der Nachtisch: Tarte Fine aux Pommes et son Dôme Glacé à la Cannelle
Dazu Rotwein.

Da wir uns noch ein wenig unterhalten wollten nach dem Essen haben wir uns auf die rückwärtige Treppe des Hotels gesetzt und jeder noch ein paar Bier getrunken. Und wieder geredet, geredet, geredet.

Fazit des Tages:
381 km Strecke, tolles Essen und noch immer Schmerzen. Außerdem die Gewissheit, in diesen Tagen einen Mann an meiner Seite zu haben, der sich um mich kümmert und der sich ehrliche Sorgen macht.


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